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.477/1118»Oh, Thanatos«, flüsterte sie.»Es tut mirso schrecklich leid.«Ihre Hand zitterte, als sie sie zu seinemlinken Brustmuskel bewegte und mit denFingerspitzen federleicht über die erleseneZeichnung eines Höllenhunds fuhr.Sofortdrang giftiges Knurren an ihr Ohr, und rasi-ermesserscharfe Zähne schnappten nach ihr-em Gesicht, als wäre sie mitten in einemFilm gelandet.Thanatos befand sich in einerdunklen Höhle, von einem Rudel Höllenhun-den umzingelt.Seine Seelen hatten schon einDutzend von ihnen getötet; ein weiteresDutzend, das seinem massiven Schwert zumOpfer gefallen war, lag in Stücke gehauen aufder Erde.Hinter ihm bildete ein Berg ausKnochen und Leichen eine groteske Fütter-ungsstelle.Regan drehte sich der Magen um.478/1118Obwohl sie am ganzen Körper er-schauerte, wappnete sie sich, um die Spitzedes Schwerts von keltischem Aussehen aufseinem Brustbein zu berühren.Eiszapfenhingen von ihm herab.Ein schwaches Vibri-eren ließ ihre Haut flimmern, und eisigeKälte kroch ihr in die Knochen.Eine nackteWinterlandschaft öffnete sich vor ihr, undWut & so viel Wut brauste durch ihre Adern.In der Ferne erhob sich ein bizarrer Waldaus dem Eis.Was für Bäume waren dasbloß? Sie kniff die Augen zusammen.Als siedie Wahrheit erkannte, stieg ihr bittere Gallein den Mund.Es waren keine Bäume.Eswaren riesige Holzpfähle, und auf jeden warein Körper aufgespießt.Guter Gott, Hun-derte, nein, Tausende Männer, Frauen undKinder waren dort gepfählt worden.479/1118Zwischen den Pfählen lagen noch weitereTote; Soldaten, die in Stücke gehackt und inihrem Blut liegen gelassen worden waren.»Du bist zu weit gegangen, Thanatos.Vielzu weit.« Gethel stand in der Nähe undblickte mit traurigen Augen von Thanatos zudem Wald aus Toten.Doch Thanatos war völlig von Sinnen.Mitlautem Brüllen warf er sich auf den Engel;sein blutiges Schwert blitzte in den Sonnen-strahlen auf, denen es gelungen war, dieWolkendecke zu durchbrechen.Gethelblitzte sich in einem Flackern goldenenLichts davon, aber hinter ihm erklang jetzteine neue Stimme.Er wirbelte herum undversenkte seine Klinge im Bauch einer Frau,von der Regan geschworen hätte, dass sie voreinem Moment noch nicht da gewesen war.480/1118Der weibliche Dämon keuchte, ihreblauen Lippen und die frostweiße Haut wur-den sogar noch bleicher.Regan kannte ihreSpezies nicht, aber sie war definitiv einDämon.Eine silberne Träne tropfte aus einemgraublauen Auge, während sie Thanatos fas-sungslos ansah.»Than & «Er stieß ein weiteres wütendes Gebrüllaus.Mit einer einzigen kraftvollen Bewegungriss er ihr das Schwert aus dem Leib,schwang es in einem gewaltigen Bogen undhieb ihr den Kopf ab.Thanatos stand schweigend da und star-rte auf die tote Dämonin, während sich ihrKörper auflöste, so wie es die meisten vonihnen taten, wenn sie im Menschenreichstarben.481/1118Und dann, als Thanatos mörderischeWut dahinschmolz, drang ihm ins Bewusst-sein, was er getan hatte.Grauen trat an dieStelle der Wut.Kummer und Schmerz drück-ten Regan das Herz zusammen, als seine Ge-fühle die ihren wurden.Die Dämonin warseine Freundin gewesen.In seinem von Zornvernebelten Zustand hatte er seine Freundingetötet.Tränen brannten in Regans Augen.Siezog sich von Than zurück, unfähig, nochmehr zu ertragen.Kälte umhüllte sie wieeine eisige Decke, und sie zog sich ans Feuerzurück, dankbar, dass die Diener dafür ge-sorgt hatten, dass es die Nacht über amBrennen gehalten wurde.»Hast du alles gesehen, was du sehenwolltest?« Sie schloss die Augen, als seineleise Stimme an ihr Ohr drang.Sie hätte482/1118wissen müssen, dass er nicht schlief.»Hat esdir gefallen, noch einmal mein Recht aufPrivatsphäre zu übertreten?«Sie wirbelte herum.»Was? Ich habe dochnicht «»Du hast ohne Erlaubnis in meiner Ver-gangenheit gestöbert.Du hast etwas genom-men, ohne zu fragen.Aber das ist wohl eineAngewohnheit von dir, oder?«Oh Gott, an so etwas hatte sie gar nichtgedacht.Wenn jemand in ihre Gedankenund Erinnerungen eingedrungen wäre unddasselbe getan hätte, wäre sie fuch-steufelswild geworden.»Warum hast dumich nicht aufgehalten?«»Es scheint nicht zu funktionieren, dir et-was zu verbieten.«483/1118»Es tut mir leid«, sagte sie, auch wenn siewusste, dass er ihre Worte für hohl und leerhielt.»Ich wollte doch nur & «»Du denkst von mir nicht als Person.«»Nein « Sie brach ab, denn ja, genau daswar es.Natürlich wusste sie, dass er einelebende, atmende Person mit Gefühlen war,nur war er ihr immer überlebensgroß und zumächtig erschienen, als dass ihn irgendetwashätte behelligen können.Ehe sie sich nochtiefer hineinritt, drehte sie sich wieder zumFeuer um.»Wer war sie?«»Rowlari.Sie war tausend Jahre langmeine beste Freundin.Ich hatte sie immergewarnt, mir fernzubleiben, wenn der Todmich überwältigte, aber sie glaubte, ichkönne ihr niemals etwas antun.«»Und diese Leute & hast du & « Sie kon-nte nicht weitersprechen.484/1118»Was glaubst du?«Sie konzentrierte sich auf sein Gesicht,suchte in der harten Linie seines Kinns, demernsten Ausdruck seines Munds und derschattigen Dunkelheit seiner Augen nachHinweisen, aber nichts in seiner Mienelieferte ihr eine Antwort.»Ehrlich, ich weiß nicht, was ich denkensoll.«Ihr Magen knurrte, und zugleich trat dasBaby wieder zu und erinnerte sie daran, dasses für sie beide an der Zeit war zu essen, ob-wohl sie inzwischen keinen Hunger mehrverspürte.Die Dinge, die Thanatosdurchgemacht hatte einiges davon nurihretwegen , hatten sie zu der Überzeugunggebracht, dass sie jetzt wenig Geschmack anirgendetwas finden würde.485/1118Als er nichts sagte, kehrte ihre Erinner-ung zu den Schrecken zurück, die sie durchseine Tattoos miterlebt hatte.»Wie kannstdu nur damit leben? Mit allem, was du gese-hen hast? Wie ist es möglich, dass du nichtlängst den Verstand verloren hast?«»Ich lese viel.« Er hielt das Buch hoch,das auf seiner Brust gelegen hatte.»Das hältmein Gehirn beschäftigt.Und wenn ich nichtlese, suche ich nach noch mehr altenBüchern.«»Wie?«Seine langen, schmalen Finger strichenüber den Buchrücken.Es war vermutlich er-bärmlich, dass sie das dumme Ding be-neidete.»Ich suche Erde und Sheoul nach al-lem ab, was auf Lilith und Yenrieth ver-weist.« Behutsam legte er das Buch auf denkleinen Tisch neben dem Stuhl.»Dies ist das486/1118zweite Buch einer dreiteiligen Chronik einesSukkubus, der behauptet, Liliths Schwesterzu sein.Das dritte fehlt mir noch.Ich sucheschon seit Jahrhunderten danach
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