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.the press team needs to be robustified andwe need a list of talking heads to can speaksensibily about the issues (not just us)J: 14.donation systems need to be checked/andmade slightly clearer/the australian po boxneeds to be put up for cheques etc and possiblythe. au bank account should also be expoed12Ich antwortete, was alle dachten: »Es sind noch vier Tage biszum Release.« Bereits ohne Julians Liste standen wir unterZeitdruck.Natürlich waren wir in der Nacht vor Erscheinen noch nichtfertig.Der Guardian ging daraufhin einfach ohne uns online.Die New York Times traute sich noch nicht, die wollte wohlnicht so ganz allein auf dem US-Markt dastehen.Die Leutevom Spiegel riefen mich stündlich an, wann wir endlich onlinewären.Es herrschte Chaos.Als die Medienmaschine erst warmgelaufen war, in-teressierte es niemanden mehr, dass wir die konzertierte Ak-tion ein bisschen verbaselt hatten und den Medienpartnern mitunserer Veröffentlichung hinterherhinkten.Die Welt dadraußen hat von unseren internen Problemen, soweit ich weiß,überhaupt nichts mitbekommen.Keiner ahnte das Chaos, dases im Vorfeld gegeben hatte.Ein Pentagon-Sprecher sollte auf einer Pressekonferenz nachder Veröffentlichung behaupten, WL hätte nun »Blut an seinenFingern«.Es hat sich aber herausgestellt, dass bis heute nichtein einziger Informant durch die veröffentlichten Berichte zuSchaden gekommen ist.Wie erst später bekannt wurde, hatteauch das amerikanische Verteidigungsministerium die Inform-ationen in einem internen Papier schnell als ungefährlicheingestuft. 173/287Den Hinweis, die Threat Reports herauszulassen, hatten wirja von den Medien bekommen.Wir hatten uns inhaltlich garnicht mit den Dokumenten auseinandergesetzt, das war derJob der Journalisten gewesen.Julian sollte sich trotzdemspäter vor die Kamera stellen und seinen Schadensbegrenzung-sprozess loben.Auch unsere Techniker haben Hunderte Arbeitsstundengeleistet.Sie haben zum Beispiel alles in das KML-Formatumgewandelt, so dass man sich jeden Zwischenfall auf einemZeitstrahl bei Google Earth anzeigen lassen konnte.Siemussten sich mit einem Dank von uns im Chat begnügen.Es folgte weltweit eine riesige Debatte darüber, ob diese Ver-öffentlichung jemandem geschadet hatte.Über die Inhaltewurde viel weniger geredet  abgesehen von der ersten Medi-enwelle, die sich konkret mit den Dokumenten beschäftigthatte, und der zweiten, in der andere Zeitungen mit ihren Ana-lysen nachgezogen waren, sobald sie das Material ebenfallsgesichtet hatten.Einen Krieg zu beenden, hatte sich Julian auf die Fahnengeschrieben.Davon sind wir leider noch weit entfernt.Wir hat-ten erwartet, dass die Dokumente das Denken über den Krieg-seinsatz grundsätzlich verändern würden.Wenn erst einmalfür alle einsichtig wäre, wie viel Unrecht in Afghanistangeschähe, müssten die Menschen protestieren und von ihrenRegierungen fordern, die Kampfeinsätze abzubrechen und dieSoldaten zurückzuholen.Dass konkrete Folgen ausblieben und wir nicht in dem Maßeüber Nacht eine neue gesellschaftliche Diskussion darüber an-stießen, welchen Sinn dieser Krieg hatte, lag vermutlich auchan der unglaublichen Datenmenge, die in dem Material enthal-ten war: Die Sammlung war zu groß und zu komplex, als dassjedermann in die Debatte einfach hätte einsteigen können.Zu-dem standen ausgerechnet in den 14 000 Dokumenten, die wirnicht veröffentlicht hatten, die wesentlich brisanteren Dinge.Die meisten Geschichten, die Spiegel, Guardian und New YorkTimes aus dem Material machen sollten, bezogen sich auf diese 174/287Papiere.Für die drei Medienpartner war es am Ende also sehrlohnenswert, dass sie die Dokumente weiter exklusiv aussch-lachten konnten, während die Konkurrenz nur auf den Rest zu-greifen würde.Natürlich konnte man den einzelnen Journalisten nicht vor-werfen, dass sie nach guten Geschichten suchten und die auchgerne exklusiv hatten.Zu den meisten Journalisten habe ichein gutes Verhältnis.Aber die Funktionsweise der Medien,diese Sucht nach der exklusiven Information, der ständige Ver-such, so viel wie möglich aus uns herauszuholen, diese Mis-chung aus permanenter Neugier und freundlicher Überheblich-keit, die hat mich gelegentlich auch genervt.Ich erinnere mich noch an die Zeit, als wir nicht bekanntwaren, als ich bei den Medien anrufen musste, um sie auf gutesMaterial aufmerksam zu machen.Als sie mich weder zurück-riefen noch meine Mails beantworteten.Die Mehrzahl derJournalisten beurteilte uns gerade in Deutschland anfangs sehrkritisch und schrieb kluge Analysen darüber, welche Problememit unserer Plattform einhergingen.Das war okay [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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