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.So gut ich konnte, spielte ichdie Gleichgltige.Kaum aber warenwir allein, gaben wir beide, meine Sch-wester und ich, unserer Verblffungfreimtig Ausdruck.Langsam wander-ten wir in Paris umher, tief betrbt, 1648/1746den Helden unserer Jugend in einenberechnenden Bourgeois verwandeltzu sehen.Als ich das nchste Mal zu Jacqueskam, sprach er zu mir mit einiger Ver-legenheit von seiner Verlobten und mitgroer Wichtigkeit von seinen neuenVerantwortungen.Eines Abendsbekam ich von ihm einen mysterisenBrief: Er sei es gewesen, sagte er dar-in, der mir den Weg gewiesen habe,jetzt aber bleibe er hinter mir zurck,kmpfe gegen den Wind an und knnemir nicht folgen: 9 Denke auch daran,dass der Wind, wenn er zur Mdigkeithinzukommt, einen schlielich zum 1649/1746Weinen zwingt.: Ich war zwar bewegt,antwortete aber nicht; es gab keinemgliche Antwort darauf.So oder sowar diese Geschichte zu Ende.Welche Bedeutung mochte sie wohlfr Jacques gehabt haben? Und er, werwar er im Grunde? Ich tuschte mich,wenn ich glaubte, seine Heirat ent-decke mir sein wahres Wesen undnach einer Romantikperiode werde ernur der ruhige Brger werden, derbereits irgendwo in ihm steckte.Ichsah ihn manchmal mit seiner Frau:Ihre Beziehungen zueinander warensauers.Wir brachen unserenVerkehr ab, aber auch knftighin traf 1650/1746ich ihn ziemlich oft in den Bars vonMontparnasse, wo er einsam, mitaufgeschwemmtem Gesicht und trn-enden Augen, sichtlich unter dem Ein-fluss von Alkohol, umhersa.Er setztefnf oder sechs Kinder in die Welt undstrzte sich in eine gefahrvolle Speku-lation: Er schaffte sein ganzes Materi-al zu einem Kollegen und lie die alteFabrik Laiguillon niederreien, um siedurch ein groes Mietshaus zu erset-zen: Unglcklicherweise gelang es ihmnicht, nach Abbruch des Hauses dasntige Kapital fr den Neubauaufzubringen; er berwarf sich mitdem Vater seiner Frau und seiner 1651/1746eigenen Mutter, die alle beideabgelehnt hatten, das Risiko diesesUnternehmens zu teilen; er selbst ver-lor dabei den letzten Heller undmusste sein Material zunchst verp-fnden, dann verkaufen.Ein paar Mon-ate lang arbeitete er in dem Unterneh-men seines Kollegen, wurde jedochbald entlassen.Selbst wenn er vorsichtig vorgegan-gen wre und seine Idee erfolgreichhtte durchfhren knnen, wrde mansich gefragt haben, weshalb Jacquesdie Firma liquidieren wollte; es istsicherlich nicht ohne Bedeutung, dassdort nicht Eisenwaren, sondern 1652/1746Buntglasfenster fabriziert wurden.Whrend der Jahre, die der Ausstel-lung von 1925 folgten, nahm das Kun-stgewerbe einen gewaltigen Auf-schwung; Jacques begeisterte sich frdie moderne sthetik und meinte,Kirchenfenster bten hier enormeMglichkeiten; theoretisch hatte errecht, aber in der Praxis musste mandavon sehr viel abstreichen.In derHerstellung von Mbeln, Glaswaren,Geweben, Tapeten konnte und mussteman sogar erfinden, denn das brger-liche Publikum war auf Neuheit er-picht; Jacques aber hatte kleine Land-pfarrer mit rckstndigem Geschmack 1653/1746zufriedenzustellen; er konnte sich nurentweder ruinieren oder aber in sein-en Werksttten die traditionelle Hss-lichkeit der Laiguillonfenster auchweiterhin kultivieren; die Hsslichkeitwiderte ihn an.Er wollte sich deshalblieber mit Geschften abgeben, dienichts mit Kunst zu tun hatten.Ohne Geld, ohne Arbeit lebteJacques eine Zeitlang von Gnadenseiner Frau, die von dem Vater Riauc-ourt ein stndiges Monatsgeld erhielt;zwischen den beiden Ehegatten aberwurde das Verhltnis zusehends im-mer schlechter: Mit seiner Veranla-gung zum Nichtstuer, Verschwender, 1654/1746Schrzenjger, Trunkenbold undLgner  und wer wei, was sonstnoch  war Jacques ganz zweifellos einsehr schlechter Ehemann.Odile setzteschlielich eine gerichtliche Trennungdurch und wies ihn aus dem Hause.Zwanzig Jahre lang hatte ich ihn nichtgesehen, als ich ihm durch Zufall amBoulevard Saint-Germain begegnete.Mit seinen fnfundvierzig Jahren saher lter als sechzig aus.Seine Haarewaren vollkommen wei, seine Augenblutunterlaufen, der Missbrauch vonAlkohol hatte ihn beinahe blindgemacht; er hatte keinen Blick, keinLcheln mehr und so wenig Fleisch an 1655/1746sich, dass sein auf die bloe Knochen-bildung reduziertes Gesicht Zug frZug dem des Grovaters Flandin glich.Er verdiente 25000 Franc im Monatdurch Schreibarbeiten in einer Zollsta-tion an der Seine: Laut den Papieren,die er mir zeigte, war er einem Feld-hter gleichgestellt.Er war gekleidetwie ein Clochard, schlief in Absteige-hotels, ernhrte sich kaum und trank,so viel er bekommen konnte.KurzeZeit darauf verlor er seine Stelle undstand nun absolut mittellos da.SeineMutter, sein Bruder warfen ihm, wenner sie um das Ntigste bat, Wrde-losigkeit vor; nur seine Schwester und 1656/1746seine Freunde untersttzten ihn noch.Aber es war nicht leicht, ihm zuhelfen; er selbst rhrte keinen Finger,um seinerseits etwas fr sich zu tun,und war bis auf die Knochenabgemagert.Er starb mit sechsund-vierzig Jahren an vlliger Entkrftung.Ach! Warum habe ich dich nichtgeheiratet!, sagte er zu mir am Tageunserer Zufallsbegegnung, whrend ermir berschwnglich die Hndedrckte [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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