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.Sie konnte kaum glauben, dass dieser steife, disziplinierte Krieger ihr gerade sagte, dass er die Kontrolle verloren hatte.332Wegen etwas, was man ihr angetan hatte.»Ich habe dafür gesorgt, dass er einen qualvollen Tod hatte«, fuhr Hunter fort.»Ich wollte, dass er leidet.Ich wollte ihn bluten sehen.«Und geblutet hat er, dachte Corinne, weniger abgesto-ßen als verblüfft vom Ausmaß der Gewalt, die Hunter dem anderen Mann angetan hatte.So, wie er noch vor ein paar Minuten ausgesehen hatte, musste er praktisch in Vachons Blut gebadet haben.»Es war sein Blut, das mir gezeigt hat, was er getan hat, Corinne.Ich habe Henry Vachons Untaten gesehen, all seine Geheimnisse.Sein Blut hat mir alles gezeigt.«Sie runzelte die Stirn, unsicher, was er ihr damit sagen wollte.»Das verstehe ich nicht.«»Ich verstehe es auch erst seit heute Nacht«, sagte Hunter.»Als ich Vachon die Zähne in den Hals geschlagen habe, habe ich etwas von seinem Blut ge-schluckt.So was ist mir noch nie passiert.Sobald es mir die Kehle hinuntergelaufen ist, konnte ich plötzlich seine Erinnerungen sehen.«»Du bist ein Blutdeuter«, antwortete sie.»Du hast bis jetzt gar nichts von deiner Gabe gewusst?«Er schüttelte den Kopf.»Dragos hat dafür gesorgt, dass alle seine Killer so wenig wie möglich über ihre Abstammung wussten, oder über die Dinge, die sie ein-zigartig machen.Ich hatte keine Ahnung von meiner Gabe, bis Vachons ekelhaftes Blut sie geweckt hat.«Und jetzt kannte er das ganze Ausmaß ihrer Entwürdigung.Herr im Himmel, konnte er wirklich mit ange-333sehen haben, wie oft sie geschlagen und vergewaltigt worden war? Hatte er gesehen, wie man sie ausgezogen, ihren Widerstand gebrochen und sie unaussprechlichen Foltern unterzogen hatte, genau wie all die anderen Gefangenen in Dragos’ Kerkerzellen?Corinne wandte sich von Hunter ab.Sie fühlte sich bloßgestellt und schmutzig, und sie schämte sich zutiefst.Es war ihr peinlich, dass er nun mit allen schrecklichen Einzelheiten ihrer Tortur vertraut war, an die nicht einmal sie selbst sich erinnern wollte.Langsam ging sie ins Schlafzimmer hinüber, brauchte Raum, um ihren Atem zu finden und ihre Gedanken zu sammeln.Sie merkte nicht, dass Hunter ihr gefolgt war, bis sie seine warmen Hände spürte, die sich von hinten sacht auf ihre Schultern legten.Hunter drehte sie zu sich herum.Er sagte nichts, sondern legte einfach nur die Arme um sie und hielt sie fest, drückte sie an seinen starken, warmen Körper.Corinne klammerte sich an ihn, sie brauchte das Ge-fühl seiner schützenden Arme zu sehr, um sich diesen Trost zu versagen.Hunter senkte den Kopf, hob ihr Kinn und küsste sie langsam und zärtlich.Seine nackte Brust war warm und samtweich unter ihren Händen, sie spürte die schwachen Erhebungen seiner Dermaglyphen und wie sich unter ihren wandernden Fingerspitzen sein Herzschlag beschleunigte.Sie zog sich von seinem Kuss zurück und sah ihm in die halb geöffneten Augen.Seine goldenen Iriskreise glühten bernsteingelb, ihre Pupillen zogen sich rasch 334zusammen, und die Luft knisterte von der Hitze seines Verlangens.Sie wusste, wohin das führen würde.Und zu ihrer Verblüffung entsetzte sie der Gedanke gar nicht so, wie sie erwartet hätte.Aber sie konnte nicht so tun, als hätte sie diesbezüglich Erfahrung, als wüsste sie, wie sie ihn berühren sollte – wie sie mit ihm zusammen sein sollte.Wieder küsste er sie, und sie spürte, wie seine Fänge sanft ihre Lippe streiften.Unter ihren Händen waren seine Glyphen pulsierend zum Leben erwacht, und sein Atem ging keuchend und heftig.»Hunter, warte mal …« Sie wusste nicht recht, wie sie das sagen sollte, musste ihm aber irgendwie verständlich machen, was es für sie bedeutete, mit ihm zusammen zu sein.»Ich hab das noch nie gemacht.Du weißt, was damals passiert ist, als ich …« Sie konnte es nicht sagen.Konnte die Worte nicht aussprechen, die Dragos und seine abscheulichen Taten in diesen Augenblick einlassen würden, der doch nur ihr und Hunter allein gehörte.»Du musst wissen, dass ich noch nie … Liebe gemacht habe.«Er starrte sie an, etwas Düsteres und Besitzergreifendes lag in seinen verhangenen bernsteinfarbenen Augen.»Ich auch nicht.« Er schüttelte langsam den Kopf, während er zärtlich ihre Wange streichelte.»Noch nie.«Corinne schluckte, einen Augenblick verschlug es ihr die Sprache.»Noch nie? Du auch nicht?«Sein Finger wanderte über ihr Kinn und glitt dann langsam über ihre Lippen.»Intimität war verboten.Das 335Bedürfnis nach physischem Kontakt wurde als Schwä-che angesehen.Es war ein Makel, sich überhaupt nach irgendetwas zu sehnen, besonders nach Lust.« Wieder küsste er sie, und in seiner Brust stieg ein leises Knurren auf.»Ich habe nie gewusst, wie es ist, sich nach der Be-rührung einer Frau zu sehnen.Oder danach, eine Frau zu küssen.«»Und jetzt tust du es?«, fragte sie zögerlich.»Seit ich dich getroffen habe, Corinne Bishop, denke ich praktisch an nichts anderes mehr.«Sie konnte sich ein Lächeln über dieses Geständnis nicht verkneifen, obwohl er es mit Verwirrung und sogar leichter Verstimmtheit gesagt hatte.Sie hob die Hand und schlang die Finger um seinen Nacken.Er nahm das als Hinweis, senkte den Kopf und küsste sie wieder.Dieses Mal war der Kuss sengend.Sie spürte seine Leidenschaft daran, wie hungrig er ihren Mund mit seinem bedeckte, und an seiner fordernden Zunge, die sich gierig zwischen ihre Lippen drängte, sobald sie den Mund öffnete, um Atem zu holen.Sie ließ sich von ihm zum Bett ziehen.Er schälte ihr den Bademantel herunter, ließ sie vorsichtig auf die Matratze hinuntergleiten und streckte sich neben ihr aus.Ihre Lippen waren immer noch aufeinandergepresst, ih-re Hände erkundeten einander mit begierigem Interesse, und Corinne spürte, wie er mit den Fingern eine der Narben nachfuhr, die ihren Oberkörper verunstalteten.Die meisten ihrer Wunden waren durch die Zwangsfütterung mit dem Blut des Ältesten gut verheilt, aber eini-336ge hatte man ihr mit der Absicht zugefügt, bleibenden Schaden anzurichten.Um den Geist der jungen Frau zu brechen, die länger gegen ihre Unterjochung angekämpft hatte, als klug war.»Nicht«, flüsterte sie, ihre Stimme klang erstickt und ängstlich.»Bitte, Hunter … schau sie nicht an.Ich will nicht, dass du all das Hässliche an mir siehst.Nicht heute Nacht.«Sie hoffte, er würde seine Finger von den schrecklichen Narben nehmen, aber stattdessen verweilten sie dort.Er stützte sich auf den Ellenbogen und betrachtete sie langsam von Kopf bis Fuß.Sein heißer Blick ließ sich alle Zeit der Welt, ihre Narben zu studieren, die Hinterlassenschaften der wiederholten Foltern mit Elektroschocks und diversen Abstrafungen, die oft wochenlang angedauert hatten.Sie wusste, wie schrecklich sie für ihn aussehen musste, aber Hunter betrachtete sie mit offener Bewun-derung, als wäre sie das Schönste, was er je gesehen hatte.»Ich finde nichts an dir abstoßend«, murmelte er.»Die Narben sind nur Narben.Dein Körper ist weich und stark, einfach perfekt.Ich könnte nie genug davon kriegen, dich anzuschauen.Ich weiß, dass ich nie genug davon kriegen werde, dich so zu berühren.«Wie um das zu betonen, senkte er den Kopf auf ihren Oberkörper und küsste sie auf die Stellen, wo ihre Haut am schlimmsten entstellt war [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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